Create Your First Project
Start adding your projects to your portfolio. Click on "Manage Projects" to get started
Festivalreviews Heile Welt von Walter Stehling 07.-09.2023 Schapen (Raum Osna/Münster)
Festivalreviews: Liedermachertreffen Heile Welt Schapen
Autor: Walter Stehling
Fotografien von Steffen Geyer
Datum
07-09. Juli 2023
Die „Heile Welt“ von Schapen/NDS, Liedermaching, 7.-9.7.2023
oder wie man auf dem Land Kultur machen kann
Zum zweiten Mal veranstaltete das selbsternannte Hippiekollektiv „Sarahs Hof“ auf ihrem idyllischen Gelände ein Festival für Liedermacher und verschiedene deutschsprachige Bands, das diesmal auch den Namen durchaus verdiente. Es ist nicht nur ähnlich wie seinerzeit das „Liedermaching auf Willems Hof“ in Kevelaer/Niederrhein, sondern geht weit darüber hinaus.
Allein vom Inhaltlichen, vom Anspruch, von der Durchführung, ist die „Heile Welt“ sogar dem viel größeren Liedermacherevent „Adriakustik-Kevelaer 2.0“ zu Deutzen/Sachsen fast überlegen!
Oder sagen wir mal so, es bildet für viele bundesweit, die jährlich nach Deutzen strömen, einen zusätzlichen Ankerplatz ihrer kulturellen Identitätsnische. Als „Liedermacher-Niedermacher“ war ich diesmals sehr angetan von der Qualität, ob immer professionell, egal- die hohe Qualität der Unterhaltung machte ein „Niedermachen“ überflüssig. Darüber ärgere ich mich sicher nicht!
Nehmen wir mal die, von mir intuitiv als Showband des Abends an beiden Tagen eingesetzte Musikantentruppe aus Gütersloh und trauriger Umgebung: „Kathrina“, benannt nach dem Wirbelsturm. Kann man so und so drüber denken. Da auch ich, wie alle, betrunken und breit war, weiss ich nicht mehr, ob es 5 oder 6 Bandenmitglieder sind, äh, mit mir, glaub ich, waren wir 7.
Die meisten Namen hab` ich vergessen, Nachnamen eh. Das ich noch wusste, wer ich bin, war Zufall und nur meiner langjährigen Altsackerfahrung zu verdanken. Jedenfalls, Kathrina ist empfehlenswert, mit Texten, die Inhalt haben. Man muss nicht allem zustimmen, soll man auch ausdrücklich nicht, denn: eine falsche Meinung gibt es nicht! Der Fairness halber muss ich alle erwähnen, und etwas dazu sagen, aber das wird zu lang. Also, die Highlights, und derer gabs mehrere. Power-Cynthia, diesmal ohne Powerband, lediglich vom Saxophon powerfull begleitet, die Kölner Grungeband „Disaster“ aus Potsdam, die Chanssoniers Bierhorst und Panne, der unverständliche Lyrikdarsteller M. Mantau (der den Horizont küssen kann!), die Gastgeberin Sarah mit ihrem Münsterländer Light-Orchestra, Tex Brasket, die Sirene Pernilla oder so, die märchenhafte Stille erzeugend, beinahe die Revolution der Schweine in den Ställen auslöste, etliche Freaks (Jupp aan de Balken z.B., wo der Name absolut Programm ist) und völlig danebene Besucher, und last not least: Normann Schuh mit seiner musikalischen Slappstick-Revue. Natürlich hab` ich jetzt viele vergessen, man mag es mir verzeihen. Achja, Pensen (sprich Pänson) und Katze Klose aus Hamburg, Kenia- ein „Comedyduo“, die Komik mit natürlicher Beklopptheit verwechseln, aber sehr amüsant sind!
Sollte es wider Erwarten bis dahin keinen direkten Kriegsausbruch, Aufstände oder einen begrenzten Atomschlag geben, bin ich dafür, die „Heile Welt“ einfach nächstes Jahr wieder 2 Tage lang auferstehen zu lassen. Es bereichert!
Walter Stehling, C.C.A.A.(Köln), Römisches Reich
Conferencier, bildender Künstler, Schlagwerker, Politaktivist, Baumschützer