BERGFEST Münster 15. Juni 2024 mit Hammerhead- Tough Luck und the Pill

Bergfest- Hammerhead- 15. Juni 2024

Martin traute sich schon 1997 ins HNH: “Sarah kommst Du mit? Heute spielt da Hammerhead.“


Wie in einer Art Apokalypse versammeln sich Skater und Punks am Berg Fidel. Alles ist bunt, doch die meistverbreitete Farbe ist KOLOSS schwarz. Nur an einzelnen Ecken leuchtet das Pink der Awarenesswesten, heute wie ich finde, besonders schön.
Egal aus welcher Ecke, rund um Münster. Es ist Freitag, äh Samstagabend und alle sind da. Alle sind da.
Und nun stehen Martin und ich 27 Jahre später wieder zusammen da und wollen Hammerhead schauen. Etwas gerührt von dem Gedanken, dass wir echt schon so lange befreundet sind, entdecken wir ein bekanntes Gesicht nach dem anderen. Wir werden herzlich gedrückt, wie es nur geht. In der Ferne wird noch geskatet und ich höre Garage Punk vom Feinsten. Tough Luck spielt bereits und löst die powervolle Band The Pill (Hardcore- und Punkrock) ab. Die Sängerin Sam von the Pill hat das Publikum mit ihrer kraftvollen Stimme unter krachigem Gitarrensound bereits zum pogen gebracht. Was für ein super Sound von Tough Luck. Was für eine Kraft hat diese Sängerin und diese Band. Trotz Aufregung schafft es die Musik, dass man ankommt, sich wohlfühlt. Martin und ich werden geherzt von den Felix (ABK) und Lennart (Metzer 58) begrüßt. In einer anderen Ecke sehe ich Jan von Duesenjaeger und Leute von Halb aus Plastik. Da Duesenjaeger wohl einer meiner Lieblingsbands ist, traue ich mich nicht hin. Viele meiner Freunde sind da, bekannte Gesichter auch aus Rheine. Und schon ruft Markus Koch mir zu, um mich herzlich willkommen zu heißen.

Dann sehe ich ihn, Tobias Scheiße und ich denke mir, solange es Hammerhead noch gibt, scheint meine Welt in Ordnung. „Erinnerst Du Dich Martin, als wir noch Kinder waren? Und uns heimlich auf die Punkkonzerte gemogelt haben?“ Versunken in Punk und Nostalgie bricht der Sound von Hammerhead über den Berg Fidel ein. Jeder, wirklich jeder will zur Bühne. Und ich auch. Ab ins Getümmel. Eines der besten Konzerte, die ich erlebt habe. Alles um mich herum ist vergessen. Ich tanze durch die Menge, schiebe sogar Großen kurz zur Seite. Schaue zu Martin herüber und er flüstert mir ins Ohr: „Das ist eine Lebensmotivation. Ich sterbe erst, wenn Hammerhead stirbt.“
Ein bisschen ist es wieder so, als wenn wir Kinder wären und durch die Menge springen. Ich glaube, für den besten Hardcore Punk werde ich wohl nie zu alt.
Spät am Abend sitzen wir noch zusammen auf der Wiese.
Hinter uns sitzen zwei liebe Menschen. Sie sprechen uns an, weil sie unsere Band kennen. Das freut uns, weil das nicht so häufig passiert. Wir reden zusammen und ich finde nun heraus, dass sie „Das dreckige Drecksblatt“ schreiben. Ein richtig großartiges Zine aus Münster mit viel Liebe, DIY gemacht. Schaut mal rein, wenn ihr es bekommen könnt. Es lohnt sich.
Nun kommt auch Auri von den NoBrainz hinzu. Er erzählt, dass es seine Band schon seit 2004 in wechselnder Besetzung gibt und wie Felix von ABK sich auf sein Konzert mogelte, damals. Er erzählt viel interessante Dinge über sich und die Band. Wir sitzen noch lange zusammen.
Und zum Schluss kommt Jan von Duesenjaeger. Er sagt mir, dass er meine Erstausgabe gelesen hat und sie super fand. Er möchte mir Mut zusprechen weiterzuschreiben. Und sagt, dass er sich freuen würde über eine Zweitauflage. Ich warte noch, bis er weg ist,
und fange dann voller Freude darüber an zu tanzen, als wären wir noch die Kinder, die echt keinen Tag älter geworden sind.
Es ist halb vier morgens, wir ziehen nach Haus.
Das Bergfest war ein voller Erfolg mit allem was dazu gehört. Etwas Punk, Feminismus und Nostalgie.
Und hier ist sie. Der Beginn der Zweitauflage.
Wir sehen uns an der Theke Sarah Naiva